0:00 → 0:05
SpeakerEs stimmt nur bedingt, dass ADHS und Trauma ähnliche Symptome aufweisen.
0:05 → 0:11
SpeakerJahrelang nahmen Forscher an, ADHS sei genetisch bedingt oder durch Gehirnstrukturveränderungen verursacht.
0:11 → 0:16
SpeakerDie Wissenschaft zeigt nun einen starken Zusammenhang zwischen Kindheitstrauma und adulter ADHS.
0:16 → 0:22
SpeakerEiner Studie zufolge weisen bis zu 17% der Kinder, die ein Trauma erlitten haben, auch Symptome von ADHS auf.
0:22 → 0:26
SpeakerWelcher Zusammenhang besteht also zwischen Trauma und ADHS?
0:26 → 0:33
SpeakerDie American Psychological Association definiert ADHS, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, als ein Verhaltenssymptom,
0:33 → 0:39
Speakerdas durch sechs oder mehr Symptome gekennzeichnet ist, die als Unaufmerksamkeit und/oder Inaktivität eingestuft werden.
0:39 → 0:46
SpeakerDiese Symptome beeinträchtigen oft das soziale, schulische oder berufliche Leben und treten bereits vor dem siebten Lebensjahr auf.
0:46 → 0:52
SpeakerEin Trauma ist eine emotionale Reaktion auf eine verstörende Erfahrung, die zu extremer Furcht, Angst
0:52 → 1:00
Speakeroder anderen tiefgreifenden psychologischen Störungen wie Dissoziation, Hilflosigkeit, Verwirrung und anderen Gefühlen führt.
1:00 → 1:09
SpeakerWir wissen, was ADHS ist und wie es sich äußert, aber neuere Studien weisen auf einen Zusammenhang mit Traumata hin.
1:09 → 1:13
SpeakerUm ADHS wirklich zu verstehen, müssen wir verstehen, wie es entsteht.
1:13 → 1:19
SpeakerWenn man beide Erkrankungen vergleicht, sollte man wissen, dass es in der Psychologie kein Schwarz-Weiß-Denken gibt,
1:19 → 1:27
Speakersagt Dr. James M. Greenblatt, medizinischer Leiter von Psychiatry Redefined und Autor des ADHS-Buches Finally Focused.
1:27 → 1:34
SpeakerDas bedeutet, dass ein Trauma nicht direkt zu ADHS führt oder dass nicht jede ADHS eine Folge eines Traumas ist.
1:34 → 1:42
SpeakerEine Studie von Paul Fruin und seinem Team von 2018 über lebenslange traumatische Stressoren und negative Kindheitserfahrungen ergab,
1:42 → 1:48
Speakerdass viele ADHS-Patienten eine Form von Trauma in der frühen Kindheit oder in der Gebärmutter erlitten haben.
1:48 → 1:52
SpeakerDiese traumatischen Ereignisse wurden zu Stressoren mit lang anhaltenden Folgen.
1:52 → 1:57
SpeakerBei einigen äußern sie sich im Erwachsenenalter als ADHS.
1:57 → 2:02
SpeakerDiese neue Studie widerlegt die bisherige Annahme, dass sich ADHS nur in der frühen Kindheit äußert.
2:02 → 2:12
SpeakerEine Studie von Zin Chang und Kollegen von 2019, Assoziationen zwischen negativen Kindheitserfahrungen und Gesundheitsfolgen bei Erwachsenen zwischen 18 und 59,
2:12 → 2:17
Speakererklärt, wie negative Kindheitserfahrungen die Struktur und Funktionsweise des Gehirns verändern,
2:17 → 2:21
Speakerwodurch diese Kinder anfälliger für psychische oder somatische Störungen sind.
2:21 → 2:29
SpeakerDa negative Kindheitserfahrungen, auch ACEs genannt, die kognitive und effektive Verarbeitung verändern und die Empfindlichkeit gegenüber Reizen erhöhen,
2:29 → 2:32
Speakerist es kein Wunder, dass ACEs ADHS verursachen können.
2:32 → 2:40
SpeakerEine Studie von 2017 stütz dies und verglich ACE-Werte und -Indizes mit der Diagnose und dem Schweregrad von ADHS.
2:40 → 2:47
SpeakerDie Studie ergab, dass Kinder mit ADHS in ihrer Kindheit mehr traumatische Erfahrungen gemacht hatten als andere Kinder.
2:47 → 2:53
SpeakerTrauma oder ACE umfassen natürlich nicht nur körperliche, sondern auch emotionale und sexuelle Traumata,
2:53 → 3:00
SpeakerVernachlässigung, sozioökonomische Schwierigkeiten, psychische Erkrankungen in der Familie, Gewalt in der Nachbarschaft und andere Faktoren.
3:00 → 3:05
SpeakerDie Forscher fanden einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem traumatischen Ereignis in der Kindheit und dem Schweregrad von ADHS.
3:06 → 3:13
SpeakerInteressanterweise äußert sich ADHS nicht nur in der Kindheit, sondern auch im Erwachsenenalter,
3:13 → 3:16
Speakerweil die ACEs oder Traumata langfristige Veränderungen bewirken.
3:16 → 3:21
SpeakerJe nach sozialem Umfeld kann es eine Weile dauern, bis sich diese Veränderungen zeigen.
3:21 → 3:25
SpeakerEine Studie von 2013 von Kevin M. Anhill und Kollegen,
3:25 → 3:32
SpeakerPosttraumatische Belastungsstörung bei adulter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung: klinische Merkmale und familiäre Übertragung,
3:32 → 3:42
Speakersowie viele andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Erwachsene mit posttraumatischer Belastungsstörung, PTBS oder auch kPTBS, sehr wahrscheinlich an ADHS leiden.
3:42 → 3:51
SpeakerBei Erwachsenen liegt oft beides vor: Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit oder erhöhte Sensibilität, Unruhe und Schlafprobleme.
3:51 → 3:56
SpeakerDa beide ähnliche Symptome aufweisen, ist es schwierig, sie zu trennen.
3:56 → 4:02
SpeakerWie kann man also Trauma und ADHS heilen? Die Behandlung beider Erkrankungen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
4:02 → 4:07
SpeakerManche kommen gut mit CBT- oder DBT-Therapien zurecht, andere mit Medikamenten.
4:07 → 4:11
SpeakerEine Theorie schlägt die Neuroplastizität als Lösung vor.
4:11 → 4:17
SpeakerDa ein Trauma die Verarbeitung von Informationen im Gehirn grundlegend verändert, kann es hilfreich sein, die Neuroplastizität
4:17 → 4:22
Speakerzu stärken und die Wahrnehmung und die Informationsverarbeitung im Gehirn neu zu strukturieren.
4:22 → 4:26
SpeakerMan sollte immer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die beste Behandlung zu finden.
4:26 → 4:33
SpeakerKanntest du den Zusammenhang zwischen Trauma und ADHS? Was hältst du von dieser Erkenntnis? Teile es uns unten mit.
4:33 → 4:39
SpeakerLike das Video, wenn es dir gefallen hat und es hilfreich war.
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